Ausstellung der Hochschule für Künste Bremen im Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum vom 4. November 2011 bis zum 15. Januar 2012
Di. 15 – 21 Uhr, Mi – So 10 – 18 UhrEröffnung: Donnerstag, 3.11.2011, 19 Uhr
was geht. Best of HfK Design Website
Wer bist Du? Wie geht es Dir? Wo willst Du hin? Diese und andere Fragen stellen Designstudenten der Hochschule für Künste Bremen in der Ausstellung „Was geht. Best of HfK Design 2011“, die vom 04. November 2011 bis zum 15. Januar 2012 im Wilhelm Wagenfeld Haus gezeigt wird.
Präsentiert werden ca. 70 von einer Jury ausgewählte Projekte aus den Studiengängen Integriertes Design und Digitale Medien, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen, kulturellen, technologischen oder sozialen Fragen auseinandersetzen. Die Bandbreite reicht von Diplomarbeiten über Semesterprojekte bis hin zu interdisziplinären Kooperationen. So wird ein zukunftsweisendes Verkehrs- und Mobilitätskonzept, eine vielbeachtete Obdachlosenzeitung oder das Making-of eines kompletten Opernprojekts gezeigt. Und auf den ersten Blick wird deutlich: Der Anspruch der Hochschule für Künste Bremen, ihre Studenten zu verantwortungsbewussten Gestaltern mit der Fähigkeit zur Bewältigung heutiger und zukünftiger Aufgaben heranzubilden, ist kein leeres Versprechen.
„Nicht die gute Form oder ein allgemeingültiges ästhetisches Prinzip bestimmen die Lehre an der Hochschule für Künste Bremen, sondern die Bedürfnisse der Menschen in einer sich ständig wandelnden Welt“, sagt Professor Detlef Rahe, der gemeinsam mit Professor Roland Lambrette, das ansonsten komplett von Studierende organisierte Ausstellungsprojekt begleitet. Die HfK hat bewusst die traditionelle Trennung in gestalterische Teildisziplinen wie Produkt-, Mode- oder Kommunikationsdesign schon aufgegeben. Interdisziplinarität und Projektorientierung sind die Leitlinien des Studiums, wie die Ausstellung „Was geht. Best of HfK Design 2011“ eindrucksvoll beweist.
Auf 350 qm Ausstellungsfläche des Wilhelm Wagenfeld Hauses erwartet den Besucher ein breit gefächerter Einblick in das, was geht. Und es geht eine Menge. Unterteilt in sieben Themenräume, die jeweils mit einer übergeordneten Frage aufwarten, werden die besten Projekte der letzten Jahre dem regionalen und überregionalen Publikum präsentiert.
Der erste Raum stellt die Frage „Was treibst Du?“ und beschäftigt sich mit unserem Freizeitverhalten. Antworten findet man z. B. in Arbeiten, die sich mit der Zukunft der Zeitung auseinandersetzen, einem mehrfach ausgezeichneten Buch zur plattdeutschen Sprache oder einem neuartigen Sportgerät namens Nookboard. Weiter findet der Besucher unter den Überschriften „Wie willst Du leben?“ oder „Wer bist du?“ ein Telefon, das Emotionen überträgt, ein aufklappbares Haus, ein erschreckendes und aufrüttelndes Buch zum Thema Datensicherheit und eine humorvolle Auseinandersetzung mit der Umnutzung scheinbar nutzlos gewordener Objekte.
„In der Vielfältigkeit der Arbeiten zeigt sich deutlich, dass unsere Studenten gelernt haben, sich ganz unabhängig von Disziplinen, wie z. B. Fotografie, Illustration oder Produktdesign, mit relevanten Themen zu beschäftigen“, erklärt Professor Detlef Rahe. „Sie sind darauf vorbereitet, zukünftig mit Auftraggebern und Kooperationspartnern auf Augenhöhe zu arbeiten und diese fachübergreifend zu beraten.“
Im Obergeschoss des Wilhelm Wagenfeld Hauses werden dann auch die großen wirtschaftlichen Themen unserer Zeit angegangen: Mobilität (Wo willst Du hin?), Energie (Was bewegt Dich?) und Gesundheit (Wie geht es Dir?)„Die Hochschule für Künste wollte ergänzend zu ihren alljährlichen Hochschultagen ein Forum für junge Gestalterinnen und Gestalter entwickeln, um deren innovative u Projekte zu präsentieren. Da waren wir natürlich sofort dabei“, erläutert Sonja Pösel, Innovationsmanagerin für Design und Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung Bremen und zuständig für das Wilhelm Wagenfeld Haus. „Die hier ausgestellten Arbeiten geben jedem aufgeschlossenen und innovativ denkenden Unternehmer unglaubliche Impulse“, so Pösel.
Und so können sich Unternehmer viele Ideen abholen. Zum Beispiel, wie Energieverbrauch sichtbar gemacht und so das Verhalten der Konsumenten beeinflusst werden kann, wie mit hängenden Gärten für eine bessere CO2-Bilanz in Großstädten gesorgt und durch Kleinkraftwindanlagen auf einem Privathaus oder in abgelegenen Regionen ökologische und ökonomische Unabhängigkeit erreicht werden kann oder wie funktionale Analphabeten besser am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Fast ein Jahr lang hat eine Arbeitsgruppe aus elf Studiende n an der Ausstellung gearbeitet. Denn das ganze Ausstellungsprojekt, inklusive der Ausstellungsgestaltung, sämtlicher Kommunikationsmedien sowie der Organisation wurde von den Studenten der HfK selbst erarbeitet. „Ein reales Projekt dieser Größe von Anfang bis Ende zu entwickeln ist eine spannende Herausforderung, bei der wir viel lernen aber auch zeigen können", sagen Daria Groß und Marthe Elise Trottnow, stellvertretend für die ganze Arbeitsgruppe. „Die Bremer Unternehmer sollen unser kreatives Potenzial entdecken. Wir haben kein Interesse an schmückendem Design. Wir lösen Probleme. Das ist es, was wir zeigen wollen.“
Dabei hatten die Studenten nicht nur die Aufgabe, eine Ausstellung für 2011 zu konzipieren, sondern mussten auch Grundlagen für die folgenden Jahre schaffen. Denn die Kooperation zwischen der Hochschule für Künste und der Wirtschaftsförderung Bremen im Wilhelm Wagenfeld Haus ist langfristig gedacht. Und die Ausstellung „Was geht. Best of HfK Design“ soll jährlich stattfinden und die neuesten Ideen und Projekte des kreativen Nachwuchses sichtbar machen. „Wir wollen die Zusammenarbeit der letzten zwei Jahre mit der Hochschule für Künste noch intensivieren. Die Stadt darf sich das Potenzial dieser gut ausgebildeten Studenten nicht entgehen lassen“, meint Sonja Pösel.
Die Ausstellung wird durch ein umfassendes Vortragsprogramm begleitet, das sich sowohl an Fachpublikum aus Wirtschaft und Design als auch an die interessierte Öffentlichkeit richtet.
„Was geht. Best of HfK Design 2011“Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum, Am Wall 209, 28195 BremenFührungen: Sonntags um 13 Uhr und nach VoranmeldungKontakt: Sonja Pösel, T +49 (0)421 33 88 112, F +49 (0)421 33 88 110, sonja.poesel@wfb-bremen.de, www.wwh-bremen.de